Medizintourismus nach Indien
Medizintourismus nach Indien
Für schöne Zähne geht es nach Ungarn. Wer einen größeren Busen möchte, fährt nach Tschechien. Das sind bisher bekannte Ziele. Der Medizintourismus nach Indien jedoch wächst schnell und ist einer der großen Zukunftsmärkte. Denn Indien hat medizinisch Einiges zu bieten: Herzoperationen, Organtransplantation, das ganze Repertoire an orthopädischen OPs. Außerdem: Künstliche Befruchtung. Selbstverständlich ist plastische Chirurgie einschließlich Implantate-Medizin.
2006 hinterließen der Medizintourismus 450 Millionen US-Dollar in Indien. 2013 waren es schon 2 Milliarden US-Dollar. Unter globaler Perspektive ist das allerdings nur ein geringer Teil. Nach Indien kommen gerade mal 1,7 Millionen Patienten aus dem Ausland (2013). Das entspricht knapp einem Prozent vom Kuchen. Singapur, Malaysia und Thailand sind viel besser aufgestellt. Sie bringen es auf etwa 8%.
Mit welchen Leistungen punktet Indien?
Indien will mehr vom Kuchen haben und investiert kräftig. Viele indische Ärzte und Krankenschwestern aus USA, Kanada und England kehren in ihre Heimat zurück. Hier eröffnen sie private Kliniken im Luxussegment. Neuester medizinischer Standard mit dem Ambiente eines 5-Sterne-Hotels. Intensive Betreuung durch ein gut ausgebildetes und super freundliches Personal sind Standard. Medizintourismus auf hohem Niveau. Die Kundschaft kann sich das leisten.
Das Rundum Sorglos Paket
Inzwischen gibt es Agenturen, die sich auf ein Full-Service-Paket spezialisiert haben: Sie kümmern sich um das Visum, buchen die Tickets, klären die rechtliche Seite ab. Und übernehmen außerdem die Verhandlungen mit den Versicherungen, organisieren Übersetzer und Reha-Maßnahmen.
Rundum versorgt tut gut. So kann sich der Patient bestens betreut ganz auf seinen Genesungsprozess konzentrieren.
Umfragen zufolge gibt ein durchschnittlicher Tourist in Indien 144 US-Dollar am Tag aus. Ein Medizintourist weit mehr als das Doppelte. Sein Tagessatz liegt bei 362 US-Dollar (laut Abacus International). McKinsey berechnet, dass 2018 mit nur einer Million Medizintouristen etwa 5 Milliarden US-Dollar verdient werden könnten. Ein enormer Markt.
Erstklassige Qualität zum günstigen Preis
Das Geschäftsmodell ist attraktiv. Und schon kommen die Medizintouristen aus dem Westen. Allen voran aus England und den USA. Was man sich zu Hause nicht leisten kann, wird in Indien zu vergleichsweise niedrigen Preisen ausgeführt. Super Preis, super Leistung!
Aber nicht nur Patienten aus dem Westen kommen nach Indien. Immer mehr sind aus anderen asiatischen Ländern und Afrika. Ihr Motiv ist die bessere Leistung. Sie finden in Indien Therapien und medizinische Angebote, die es in ihrer Heimat (noch) nicht mit der entsprechenden Qualität gibt.
Ayurveda und Yoga
Neben den Medizintouristen, die das Angebot der klassischen Schulmedizin nutzen und vor allem wegen der günstigen Operationen kommen, gibt es den Wellness-Tourismus. Ayurveda ist stark im Trend und spülte 2013 einen Gewinn von mehr als 625 Millionen Euros in die Kassen indischer Anbieter. Auch dieser Markt hat das Potenzial, noch mehr Nachfrage zu erzeugen.
Bei so viel Positivem wundert es nicht: Indiens Politik hat die Chance erkannt und vermarktet den Medizintourismus als Exportschlager.
Arbeiten Sie im Bereich Healthcare und wollen mit Indien zusammenarbeiten. Dann machen Sie sich interkulturelle fit mit einem entsprechenden Training. Ich verspreche Ihnen: Sie sind schneller erfolgreich und haben mehr Spaß in der Zusammenarbeit.
Ihre Dr. Simone Rappel